Heute hätte ich die englischen Kollegen knutschen ...


Heute hätte ich die englischen Kollegen knutschen können - während wir in dem subtropischen Maschinenraum umherwanderten, der früher mal Büro hiess und jetzt höchstens noch Sauna ... schickten sie eine Mail mit dem Vorschlag, das Meeting nächste Woche “casual smart” abzuhalten. Was für eine Erleichterung 😊 Mir war schon ganz schwummrig bei dem Gedanken, in ‘Konferenzklamotten’ durch das feuchtwarme London zu stiefeln. Nicht mal die grossen Hotels haben Klima-Anlagen, dafür sind die Konferenzräume eisig. Da freut man sich doch sehr, wenn jemand mitdenkt (stopfe gerade die eleganten/warmen Röcke tief in den Schrank) und einen von den formellen Klamotten erlöst. Es mag ja hausbackene Zwischenlösungen wie kurzärmelige Blazer oder sowas geben, aber lieber gehe ich im Schlafanzug 😊))) Glücklicherweise hat sich das ja nun erledigt und ich muss am Wochenende kein Geld für ein hochsommerliches Bürokostüm ausgeben. Das gebe ich dann schon woanders aus, denn ich werd mich einen Abend abseilen und die englischen Freunde treffen *freu* Sheila hat’s immer noch nicht aufgegeben, mir englisches und schottisches Essen vorzuführen. Gut, dass es nur drei Tage sind 😊 und dann gibt’s endlich .... genau. Urlaub!

Da hätte ich noch eine Anekdote für Euch. Das heisst, eigentlich sind es *smile* Vor hundert Millionen Jahren flog ich zum erstenmal nach London und ich war so fest davon überzeugt, dass es sich um einen Ausnahmefall der Ausnahmefälle handelte, dass ich und ausgerechnet ich für die Firma nach England geschickt wurde. Das musste ich nutzen 😊 und so nahm ich den ersten und den letzten Flieger, kaufte Tonnen von Büchern und Toffees und schrieb vom Hotel aus noch in der Nacht vor der ersten Konferenz 37 Briefe auf fein geprägtem Hotelpapier. (Vor der Konferenz nahm ich dummerweise auch noch Baldrian und schlief dann vor meinem “Auftritt” für ein paar Minuten auf dem Klo ein, aber das musst Du ja nicht weitersagen und das ist sowieso eine andere Geschichte.) Völlig erschöpft und zufrieden kam ich zurück nach Düsseldorf - und kriegte zur Begrüssung eine Agenda in die Hand gedrückt: “Sie fliegen übermorgen nach Lissabon auf das .... Meeting, füllen Sie doch bitte schnell noch den Reiseantrag aus.” *autsch* War wohl doch nicht das einzige Mal 😊

Die zweite Anekdote? Na gut 😊 Ich fand, dass ich irgendwie offiziell aussehende Klamotten brauchen würde, wenn ich da in dieser Runde äh doppelt so alter Herren aus meiner Firma aufstehen und eine Präsentation halten sollte. Eine Weste fand ich gut, denn Blazer mag ich nicht. Ich fand auch eine schöne in schwarz - zu trist - und die Verkäuferin zeigte mir dann dieselbe in weinrot zum halben Preis. Warum nicht? (Ich dachte ja immer noch, es sei das erste und einzige Mal, warum gross investieren?) Weisse Bluse, schwarzer Rock, weinrote Weste ... ich kann Euch sagen, die gesamte fünfsternige Hotelbesatzung trug exakt dieselbe Uniform *grins* Da habe ich schon ein wenig geschluckt 😊))) Wahrscheinlich hat sich niemand gefragt, warum dieses grosse deutsche Mädel den ganzen Tag seine Weste auf dem Arm rumschleppte, aber ich kam mir natürlich dämlich vor. Wollte es aber auch nicht riskieren, dass jemand versuchte, bei mir einen Kaffee zu bestellen *LOL*

Na gut, das ist lange her. Ich verkleide mich längst nicht mehr zu irgendeinem Anlass, das wäre dann doch wohl reichlich stressig und man findet ja auch schnell einen eigenen Stil. Trotzdem ist es herrlich, in “casual” rumrennen zu dürfen nächste Woche. Bleibt auch viel mehr Platz in der Tasche für Bücher 😊))))))) Und Sascha NEIN ich werde nicht quer durch die Stadt zu Tower Records hetzen, um irgendeinen Pet Shop Boy-Mix aus den späten Achtzigern aufzutreiben! 😊

Zählerstand Homepage um 22.30 Uhr: 42.285 und auf der Emanzenpage 53.815.

Noch keine Kommentare Heute hätte ich die englischen Kollegen knutschen ...

HINWEIS: Kommentieren ist in diesem Eintrag nicht mehr möglich.