Gimme Five zu Diäten

1. Hast du schon mal eine Diät gemacht?
Ja, viermal (glaube ich, in der Erwachsenenzeit - meine Mutter zwang mich auch in absurde und aus heutiger Sicht gefährliche Kinderkuren und zu den langweiligen Weight Watchers, wo ich zwischen Dummbacken und Hausfrauen die Meetings absaß).

2. Welche ausgefallenen Diäten kennst du?
Das interessanteste war ein 42-tägiges Heilfasten nach Breuss. Ansonsten orientierte und orientiere ich mich mehr am Rechenmodell: Weniger essen als man verbraucht, den Verbrauch durch Sport steigern. Lustig ist, dass das bei einer Stoffwechselstörung eh nicht hilft, aber das war mir nicht immer so klar und auch von der Störung wusste ich lange nichts.

3. Was hältst du vom Schlankheitswahn der Promis?
Interessiert mich nicht so. Was man in Deutschland so Promis nennt, ist ja auch nicht interessant.

4. Was würde in deinem Leserbrief zum Thema Diät in Magazinen stehen?
Wie erbärmlich es ist, dass wir Vielfalt der Körperformen nicht als Option wahrnehmen, obwohl es in der Realität nichts anderes gibt und es sich bei Vielfalt grundsätzlich um ein großes Geschenk handelt.

5. Was hält dich von einer Diät ab?
Meine Stoffwechselstörung. Vermutlich durch die tollen Kinderkuren ausgelöst und den Totalausfall meiner Schilddrüse begünstigt, unterstützt durch eine Insulinresistenz und ein paar andere Nettigkeiten ist mein Stoffwechsel mehr als nur gestört, es gibt ihn sozusagen kaum noch.

Trotzdem befinde ich mich in der glücklichen Lage, mich mit meinem Körper gut zu verstehen.

http://www.gimme-five.org/?p=115

Update: Ich leg mal eben noch einen Link hier ab.

2 Kommentare Gimme Five zu Diäten

  1. Avatar VolkerK 07.04.2006 um 13:23 Uhr

    Sicherlich gibt es bei Körperformen, die extrem in die eine oder andere Richtung tendieren, gesundheitliche und geschmackliche Problematiken. Aber niemand ist gezwungen, mit irgendjemand anders in den Urlaub zu fahren (sprich: Außer der Verwandtschaft suchen wir uns alle engen Freund selber aus!).

    Und Rückschlüsse auf den Charakter lässt das äußere Erscheinungsbild nicht ernsthaft zu.

    Interessant ist, dass die Medizin (und insbesondere die meisten Mediziner) vom Stoffwechsel etwa so viel Ahnung haben wie Meteorologen vom Wetter: Sie haben beobachtet, daraus Schlüsse gezogen, etwas probiert, daraus neue Schlüsse gezogen, und liegen trotzdem oft daneben. Nach der aristotelischen Wissenschaftstheorie ist diese Form der Empirik vorwissenschaftlich.

    Medikamentöse Eingriffe in “Problemzonen” des Stoffwechsels verschieben das Problem auch meistens nur an andere Stellen.

    Die Verbreitung von Erkrankungen wie z.B. Diebetes Typ 2 halte ich für ein Phänomen mit mehreren Ursachen:

    - die Diagnosemethoden weren besser, die Aufklärung auch, dadurch werden mehr Fälle erkannt als früher. Viele Diabetiker waren früher “nur” Herzpatienten.

    - da viele früher tödliche Erkrankungen eine genetische Prädisposition benötigen - wie auch Diebetes II - sorgt die Medizin dafür, dass immer mehr Menschen mit diesen Erkrankungen sich fortpflanzen und die Prädisposition weitergeben. Wobei so mancher Stammtischler und Philosoph daraus die ethisch falschen Schlüsse gezogen hat.

    - auch die in immer größeren Anteile aus der Retorte stammenden Lebensmittel sind ein Risiko; es gibt Untersuchungen, nach denen raffinierter Zucker die Bauchspeicheldrüse massiv überfordert. Der Zucker wird konsumiert, Insulin wird ausgeschüttet - bei vielen Menschen zu viel, was dann beim einen zu einer nachfolgenden Unterzuckerung mit Migräneanfällen und/oder Ohnmacht führt, hypoglykämischer Schock genannt, bei anderen führt das dazu, dass die Zellen vom Beschuss mit Insulin und dann zu wenig Zucker immun gegen Insulin werden. Fruchtzucker und langkettige Zuckermoleküle wie z.B. in Reismalz, führen zu einer langsameren Insulinausschüttung.

    Auch der unsägliche Süßstoff verursacht eine Insulinausschüttung, das wissen nur leider die meisten Humanmediziner nicht, hingegen alle Schweinezüchter, die ihren Tieren Aspartam verfüttern, damit diese durch die Unterzuckerung besonders gut fressen.

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