Es war einmal ein Katerkind

image  Es war einmal ein Katerkind, das in kalten Winternächten Langeweile hatte und stundenlang über Tisch und Bänke sprang. Und Betten, und Menschen, und andere Katzen. Wenn es mal anhielt, biss es einfach rein und bekam eine gescheuert. Manchmal bekam es von den eher kleineren Mitbewohnern mit Pfoten auch eine gescheuert, wenn es nicht reingebissen hatte, aber die Menschen gerieten auch langsam in Versuchung (nicht alle), wenn sie ihre Hände und Füße unter der Bettdecke verstecken mussten und trotzdem noch gezwackt und gekratzt wurden.

Der kleine Kater sprang und sprang und sprang, vom Stuhl aufs Bett auf den Tisch überm Bett und wieder auf den Stuhl. Zirkeltraining nennt man das wohl. Manchmal hatte er eine angekaute Fellmaus dabei, manchmal eine lange Stange mit feuchtgespielten Federpuscheln an einem Ende, oft roch er nach Pups oder Käsebällchen, vor allem aber war er eins: Unermüdlich und irre schnell. Und »BOING« einen ganz guten Aufprall hat er auch. Körpermittig, meistens.

Jetzt liegt in der Ecke ein Schnarchkater mit der Plauzbeule nach oben und der Mann sagt auf die Erziehungsfrage hin milde:

»Wenn er erst mal dreimal so viel wiegt ...«

Ich: »Ja bitte, was dann?«

Er: »Dann kann der das gar nicht mehr so schnell, keine Sorge.«

(Katerbild von JohannaVoss.de)

10 Kommentare Es war einmal ein Katerkind

  1. Avatar Liisa 03.12.2005 um 14:54 Uhr

    *lach* ... also ich wäre mir da an Olivers Stelle nicht so sicher ... Jaromir kann das mit inzwischen deutlich über 8 kg immer noch sehr schnell und gut *ächz* ;o)) Da hilft nur eins: den kleinen Kater tagsüber todmüde spielen und jagen. Dann schlafen Mensch und Tiere nachts selig!

  2. Avatar Susanne 03.12.2005 um 18:04 Uhr

    wie gut kann ich mir das vorstellen *g*. Mein kleiner “süsser” Kater hat mir die ganzen Beine zerkratzt, weil er immer an mir hochklettern will ...

  3. Avatar Silke 04.12.2005 um 15:22 Uhr

    Morty war genauso. Sobald sich auch nur die Nasenflügel beim nächtlichen Schlafatmen bewegt haben, hat er reingebissen *g*. Ich sah aus… Tja, was soll ich sagen: den Sommer über hatte es sich gebessert, da der Herr Kater dann nachts einfach in den Wald ging, um sich mit Mäusen zu verlustieren. Aber jetzt, wo es wieder kalt geworden ist, da müssen wir Menschen wieder herhalten. Und wieder heisst es: Klemmt die Decken so gut es geht unter die Matratzen, damit die Haut heil bleibt 😉

  4. Avatar syberia 05.12.2005 um 04:18 Uhr

    Oh ja, Katzenpubertät ist was Schönes… Es ist mir ja peinlich, das zu erzählen, aber es hat damals geholfen. Mein Kater hatte die Macke Tapeten von der Wand zu kratzen, um sie dann zu fressen. Das sah nicht nur unschön aus, das war auch ziemlich ungesund. Weder das gezielte Bewerfen mit Papiertücherpackungen, das Spritzen mit einer Wasserpistole noch Schreien und Schimpfen halfen. Ich las bei Desmond Morris nach, was zu tun sei. Als die kleine Tapetenfräse das nächste Mal wieder anfing zu kratzen, ging ich auf alle Viere runter, schnüffelte lautstark an der bekratzten Stelle, starrte ihm dann in die Augen und fauchte ihn laut an. Das arme kleine Puschel galoppierte entsetzt unters Sofa, wo er den den Rest des Tages blieb. Wir wiederholten den Vorgang noch einige Male (wobei ich zusätzlich drohend eine “Pfote” hob), dann ließ er es sein und hat bis heute nicht wieder damit angefangen *drei-Kreuze-mach*.

  5. Avatar VolkerK 05.12.2005 um 11:21 Uhr

    Schön, dass mein mutmaßlich schwuler 8-Kilo-Kater nachts ein Lamm ist. Ich liege, den hals frei, er denkt: Der Mann hustet doch dauernd. Der Hals muss gewärmt werden!

    Und ich hab plötzlich einen 8-Kilo-Schal und träume vom Aufenthalt in leck geschlagenen Raumschiffen oder U-Booten 😉

  6. Avatar the-sun 06.12.2005 um 23:50 Uhr

    Schön, dass auch andere Leute durchgeknallte Katzen haben. *breitsgrins und lachtränenausdenaugenwisch*.

    @Volker: ich hab auch schon mal gertäumt, ich würde ein Hochaus tragen, weil ein fetter Gastblob auf meinem Magen saß des Nachts.

    Schön ist auch, wenn Kittie mich nachts liebevoll im Gesicht kitzelt, damit ich sie unter die Decke lasse, wo sie sich dann genüßlich daran macht, mich von meiner eigenen Matratze zu schubsen.

    Liebe Grüße,

    Britta

HINWEIS: Kommentieren ist in diesem Eintrag nicht mehr möglich.