Es gibt Dinge, die kann ich einfach ...


Es gibt Dinge, die kann ich einfach nicht verstehen. Wenn ich jemanden wiederholt darum bitten muss, mich zum fröhlichen Schwatzen erst abends anzurufen, weil ich tagsüber voll ausgelastet bin, beispielsweise. Warum wird das einfach missachtet, als wäre es sch…egal, ob ich so eine Bitte ausspreche? Es wiederholt sich ständig, und die Gespräche laufen dann so ab: “Aber ich hatte dich doch gebeten ....” und als Antwort “Ja aber ich wollte doch nur ...” und wenn man dann hartnäckig wissen will, was denn nun eigentlich in genau diesem Moment so furchtbar wichtig ist, war es gar nichts. Absolut nur dies und das und ein bisschen labern. Ich bin hier nicht der Hanswurst vom Dienst, ok? Nachdem ich diesen Menschen schon vor geraumer Zeit mehrfach darum gebeten habe, zu respektieren, dass ich arbeiten muss, will und werde ... und ich gestern und heute schon wieder so ein Gespräch führen musste, reicht es mir. Ob Freund, Feind, Bekannter oder Nachbar ist ja nun egal, aber ich habe genug davon, ständig so genötigt zu werden und dann die Rolle der Unfreundlichen zu übernehmen, weil es bei einem Gespräch unter Zeitdruck ja nun mal nur mein einziges Ziel sein kann, es möglichst schnell abzuwürgen. Warum also mich immer wieder trotz entgegengesetzter Bitte tagsüber zum Schwatzen anrufen??? *aaaargh* :-( für das gelegentliche Geplaudere hat man E-Mail, ich bitte das nun endlich zu respektieren.
Natürlich kann ich frei entscheiden, bin mein eigener Boss. Und ich habe mich dafür entschieden, an meinem Arbeitstag tagsüber konzentriert durchzuarbeiten 😉 und zwar nicht nur, weil ich immer damit rechnen muss, wieder einen akuten Schub meiner Krankheit zu haben, sondern auch, weil ich gerne arbeite und dann auch richtig. Ist doch eigentlich nicht sooo schwer zu verstehen 😉

Gestern sind die Emanzenseiten vier Jahre alt geworden, was mich allerdings nur daran erinnert, dass ich dort irgendwann mal wieder aufräumen muss. Heute habe ich Berge von Papierkram abgearbeitet, weil ich am Donnerstag einen größeren Abgabetermin habe und freie Bahn haben möchte. Morgen ist der erste Tag, an dem ich meine “neuen” Medikamente einnehme. First day - and for the rest of my life.

Mein Arzt hat eine sehr laute und sehr durchdringende, mich konsequent übertönende Stimme bekommen, als ich ihm ein paar Fragen stellte. Fragen, die auf der Suche nach Informationen im Web entstanden sind und die ihn komplett verärgerten und überraschten. Er sagte wörtlich “Schmeißen Sie Ihr Internet in den Mülleimer!” als ich nachfragte, warum in einigen Diskussionsforum eindrücklich vor Jodzugaben in Luft und Nahrung gewarnt wird, ich mich aber am Meer trotzdem so gut gefühlt habe. Information an sich kann nicht falsch sein, solange man nicht blind alles glaubt, sondern konsequent hinterfragt - aber so sieht er das wohl nicht. Er hat wohl auch teilweise recht, ich bin z. B. auch auf ein Forum gestossen, wo eine Frau sich mehr oder weniger durchgehend als kompetente medizinische Beratung ausgibt, aber gerade erst eine (völlig andere) Ausbildung macht. Das war mein eigener flüchtiger Eindruck, auch der kann natürlich falsch sein, daher linke ich hier nichts ein. Wenn man da einfach liest und alles glaubt und sogar noch anwendet, ist das natürlich sehr, sehr schlimm. Aber ist das ein Grund für einen Arzt, sich gleich so bedroht zu fühlen? Denn das war es ja wohl. Er wäre nicht so anstrengend laut geworden, wenn das Wissen in seinem Kopf nicht mit einer Menge Wissen unbekanner Größe konfrontiert worden wäre. Ist ja auch ärgerlich, wenn die Patienten denken. Am besten sollte man jedem eine Lobotomie verpassen, der seine Grippemedikation hinterfragt *g* das ist für Ärzte natürlich viel schöner: Fünf Minuten Durchlauf, irgendwelche Pillen und weg damit. Bloss nicht im Internet selbst nachlesen, was diese Fachausdrücke auf dem Bericht alles heißen! Wie anstrengend, nachher weiß der Patient noch, was ihm wirklich fehlt und was das bedeutet.

Seine Assistentinnen und Arzthelferinnen wollen das Internet jedenfalls nicht im Mülleimer sehen, sondern den Umgang damit lernen - und haben mich um meine Telefonnummer gebeten, um mir ggf. Fragen zu stellen.

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