Blogs können auch gut nervig sein.

Wenn man eine Referenz einhängt nämlich und Leute sich dann zu einer Beurteilung berufen fühlen. Ohne den Kunden, dessen Wünsche oder das Budget zu kennen, versteht sich. Öffentlich in den Comments, versteht sich. So dass man nur die Wahl hat, sich in so ein Gespräch nötigen zu lassen, entweder in den Comments (nein danke) oder per Mail. Leider bin ich nicht arrogant genug, um kommentarlos zu löschen, vielleicht lerne ich das ja noch. 

Was ist die typische Reaktion, wenn man jemandem mailt, man will keine Referenz diskutieren?

Eine herablassende natürlich, weil der Kritiker sich jetzt einreden kann, man könne bloss keine Kritik vertragen - statt sich einfach mal zu überlegen, ob das so toll ist, was er selbst macht.

Ohne zu wissen, ob der Kunde vielleicht genau das haben wollte, was ich ihm gebaut habe oder auch nur für genau das bezahlt, versteht sich. (Es gibt auch Low Budget Projekte, wer hätte das gedacht ...) Und ohne dass ich das genauer erläutern werde, denn schließlich – was geht es Web-Passanten an? Mir kam die Antwort jedenfalls herablassend vor, denn ich habe nichts weiter getan als geschrieben: Das diskutiere ich nicht.

Warum denn auch, bitte sehr? Und mit Fremden obendrein? Warum soll ich diskutieren, wenn ich für meinen Kunden eine Site genau so umsetze, wie er sie haben will?

Es ist nicht mal ein Jahr her, da war ich unterwegs und musste aus organisatorischen Gründen mal schnell eine Arbeitsprobe hier ablegen - oder hatte nicht genug drüber nachgedacht wohl eher. Prompt kotzte mir jemand sein Verbalerbrochenes in die Ecken und heulte dann noch laut und lange herum, als ich seine irrelevante und eh am Titel und Thema vorbeigehende Meinung aus der ARBEITSPROBE entfernte. Gut, an dem Vorfall war ich selbst schuld, man muss damit rechnen, dass jemand verächtlich unfair ist und die eigene Wichtiglaberei weit über Bewerbungen oder Arbeitsproben anderer stellt. So ist das Leben. Ich habe seitdem ein anderes Blog für solche Dinge, das ich passwortgeschützt habe.

Wenn ich jedoch in mein Referenzblog auf der Webdesigner-Seite eine neue Site einstelle, erscheint sie auch hier im Moving Target, einfach weil dieses Blog zurzeit alle Einträge fast all meiner Blogs sammelt.

Das heißt aber nicht, dass ein fröhlich offener Comment-Chat für fremde Web-Passanten zum Verweilen und Diskutieren einlädt und ich werde ab jetzt die Comments in diesen - beiläufigen - Einträgen immer sperren. So lange ihr weder die Wünsche des Kunden noch das Budget kennt (noch mich), könnt Ihr es nämlich euch wirklich sparen, mich zu beraten. Aber das würdet ihr ja nicht, richtig?

Ich weiß ja, das Internet ist ein großer freudvoller Tummelplatz von gelangweilten Menschen, die nichts Besseres zu tun haben und die meisten warten nur freudig erregt darauf, dass sich endlich mal jemand in ihre Angelegenheiten einmischt. Ich aber nicht.

Wenn ein Kunde von mir ein bestimmtes Bild eingebaut haben will, dann tue ich das. Ich sage ihm vielleicht vorher noch, was ich anders machen würde, aber wenn er es dann immer noch haben will, dann baue ich es ein. Es ist bestimmt sehr hipp und toll lustig, darüber abzulästern, wie doof doch »die Kunden« sind, aber meine Kunden sind weder Idioten noch muss ich öffentlich über sie ablachen. Ich habe einfach keinen Anlass dazu, auch wenn mal einer meine Meinung über irgendwelche Details nicht teilt. 99,9% meiner Kunden sind nett, freundlich, interessiert, absolut aufgeschlossen und haben trotzdem ihren eigenen Kopf. Perfekt. Man kann prima mit ihnen arbeiten und wer eine TitelGRAFIK haben will, kriegt eine. So ist das im echten Leben eben auch.

Und mehr muss man dazu nicht sagen.

Bis auf eins.

Ich bedanke mich bei den beiden, die sich die Mühe gemacht haben, mir eine Mail mit ihren Anmerkungen zu schreiben, statt sich in den Comments zu profilieren und mich damit zu einer direkten Reaktion zu nötigen.

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